Wie lassen sich die Agenda 2030, das Pariser Abkommen und das Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge der Vereinten Nationen sowie Klimaanpassungsziele besser verzahnen? Das Projekt untersucht hierzu Synergien und Herausforderungen bei der gemeinsamen Umsetzung dieser Politikprozesse. Dafür werden verschiedene Analysepapiere, u. a. zu "sustainable adaptation pathways" erstellt. Diese erläutern Faktoren für eine erfolgversprechende Umsetzung solcher "pathways" und enthalten Beispiele der guten Praxis sowie kurze Länderstudien. Die Ergebnisse werden auf einem Fachseminar und einem Side-Event des High Level Political Forum bei den Vereinten Nationen in New York mit der Fachöffentlichkeit diskutiert.
Wie lassen sich Bezüge zwischen Nachhaltiger Entwicklung, Klimaschutz und -anpassung stärken?
Im Jahr 2015 wurden mehrere richtungsweisende internationale Politikdokumente verabschiedet, die einen ambitionierten Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung sowie Klima- und Katastrophenschutz festlegen. Mit der 2030 Agenda für Nachhaltige Entwicklung haben die Vereinten Nationen 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) definiert, die von Hunger- und Armutsbekämpfung über Klima- und Naturschutz bis hin zu Frieden und Gerechtigkeit reichen. Mit dem Pariser Übereinkommen verpflichten sich erstmalig sowohl Industrie- als auch Entwicklungsländer dazu, Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen zu implementieren und die Erderhitzung möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen. Das ebenfalls 2015 verabschiedete Sendai-Rahmenwerk für Katastrophenvorsorge definiert für den Zeitraum bis 2030 Zielsetzungen und Handlungsprioritäten, um bestehende Vulnerabilitäten gegenüber Katastrophen zu reduzieren und das Risiko zukünftiger Katastrophen zu verringern.
Fünf Jahre nach ihrer Verabschiedung stellt sich die Frage, wie die Umsetzung dieser Prozesse gestärkt werden kann. Ein Ansatz ist, die Synergien und gegenseitigen "Nebennutzen" (Co-Benefits) zwischen den Prozessen zu nutzen und die Abstimmung der Prozesse und die Zusammenarbeit beteiligter Akteure zu verbessern.
Ziele und Inhalt des Projekts: Synergien identifizieren und stärken
Vor diesem Hintergrund verfolgt das Vorhaben folgende Ziele:
- Ermittlung von Synergien, Herausforderungen und Co-Benefit-Ansätzen für eine gemeinsame Umsetzung der genannten Prozesse;
- Identifizierung von "sustainable adaptation pathways" und deren Potential für eine integrierte Umsetzung der Prozesse anhand von Länderstudien und Praxisbeispielen;
- Unterstützung der fachlichen Debatte im Vorfeld und während des Hochrangigen Politischen Forums für Nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen (High Level Political Forum, HLPF) 2021.
Zur Erreichung der Projektziele werden unterschiedliche Politikpapiere entwickelt. Unter anderem werden mögliche nachhaltige Entwicklungspfade zur systematischen Integration von Maßnahmen zur Umsetzung von SDGs, Klimaanpassung und Katastrophenvorsorge vorgestellt. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf dem Potential transformativer Ansätze zur Klimaanpassung und der Darstellung von Praxisbeispielen. Für die Diskussion und Dissemination von Ergebnissen werden Veranstaltungen in Berlin (Fachseminar) und New York (Side Event des HLPF 2021) durchgeführt.
Projektpartner und Rolle des Ecologic Instituts
Das vom Umweltbundesamt finanzierte Projekt wird vom Öko-Institut geleitet und gemeinsam mit dem Forschungszentrum für Umweltpolitik (FFU), der Katastrophenforschungsstelle (KFS) (beide Freie Universität Berlin) und dem Ecologic Institut bearbeitet.
Im Rahmen des Projektes ist das Ecologic Institut federführend an der Erstellung eines Politik- sowie eines Kurzpapiers zu "Sustainable Adaptation Pathways" beteiligt. Darüber hinaus konzeptionalisiert und organisiert das Ecologic Institut das Side Event beim HLPF 2021.