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Geopolitik des Klimawandels beim Global Think Tank Summit 2018

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Die Geopolitik des Klimawandels war Fokus einer Podiumsdiskussion des Ecologic Instituts auf dem 2018 Global Think Tank Summit (GTTS2018), der in Brüssel vom Europäischen Think Tank Bruegel und dem Think Tank and Civil Societies Program (TTCSP) der Universität von Pennsylvania durchgeführt wurde. Die Diskussion addressierte nicht nur die durch den sich beschleunigenden Klimawandel ausgelösten geopolitischen Dynamiken sondern auch die Auswirkungen von Transformationen beispeilsweise im Energie- oder Verkehrssektor, die für den Klimaschutz notwendig sind.

Der Klimawandel beschleunigt sich und führt zur Überhitzung der Erde und Übersäuerung des Meeres. Wenn er nicht gestoppt wird, wird der Klimawandel tiefgreifende Folgen für die Sicherheit aller Menschen, ihrer Wasser- und Lebensmittelversorgung, Stabilität von Regierungen oder Staatsversagen haben sowie bereits bestehende Spannungen und Konflikte verschärfen. Die geopolitische Dynamik von Klimawandel und Klimapolitik – mit Massnahmen zur Transformation von Energieversorgung, Verkehr, Ernährung und anderer grosser Systeme – wird derzeit zu einem Thema für viele Politikinstitute oder Think Tanks. 

Die meisten Think Tanks arbeiten über Krieg und Frieden, die Kontrolle über Gebiete, Bevölkerungen und Ressourcen, oder Wirtschaft und die Aneignung und Verteilung wirtschaftlichen Nutzens. Einige Think Tanks nehmen den Schutz der Erde und den Aufbau einer gerechten und nachhaltigen Gesellschaft in den Fokus; sie orientieren sich dabei oft an den Nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen, den SDGs. Die Tätigkeitsfelder der Think Tanks überlappen sich bei Klimawandel und Transformationsprozessen, weshalb diese Themen geeignet sind für jährliche Gipfeltreffen, den Global Think Tank Summits.

Auf dem Podium waren:

R. Andreas Kraemer, Mercator Senior Fellow am Ecologic Institute, moderierte.

Die Präsentationen und die anschliessende Diskussion mit Leitern und hochrangigen Experten von Think Tanks auf fünf Kontinenten ergab die folgenden Erkenntnisse:

  • Die Überhitzung der Erde mag als eine "langsame Krise" begonnen haben, aber heute sehen wir extreme Wetterereignisse und Katastrophen auf aller Welt. Man kann den Klimawandel nun nicht mehr leugnen, und seine Bekämpfung ist dringend.
  • Während einerseits die Kosten des Nichthandelns und der Anpassung an die unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels steigen und offensichtlich werden, fallen die Kosten des Handelns für eine Verringerung der Emissionen und der Transformation von grossen Systemen.  Das ist besonders deutlich bei der Energiewende und der Verkehrswende der Fall.
  • Dieser Befund und die zugrundeliegenden Trends werden immer besser verstanden. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, G20, G7 und andere internationale Organisationen und Foren behandeln einzelne Aspekte der Klimakrise aber nicht die gesamte Problematik.
  • Klimawandel und der Mangel an Klimaschutzpolitik verunsichert Menschen und lässt sie nach Halt in überkommenen Ideen und Strukturen suchen. Der Klimawandel zwingt Menschen in die Migration, die das Gefühl der Unsicherheit auch in Transit- und Zielländern verstärkt und den Rechtspopulismus befeuert.  Klimaschutzpolitik ist ein wichtiger Teil der Verteidigung gesunder, funktionierender Demokratien.

Die Teilnehmer formulierten ausserdem die folgenden Empfehlungen und sagten, Think Tanks sollten

  • Fragen von Ressourceneffizienz sowie der effizienten und gerechten Verteilung von begrenzten Ressourcen und Kapital bearbeiten, und dabei auch Möglichkeiten und Strategien für Entwicklungsländer erarbeiten, Technologiesprünge (technology leap-frogging) zu vollziehen.
  • Die Verteilung von Resourcen und die Verteilungsgerechtigkeit innerhalb von Gesellschaften aber auch zwischen Ländern und über Generationen hinweg in den Blick nehmen.
  • Lernen, die Evolution von Technologien zur Verbesserung der Kohlenstoffintensität bzw. der Kohlenstoffeffizienz vorherzusehen und ihre Folgen abzuschätzen, sowie dem förderliche Politiken erarbeiten.
  • An der Vermeidung von Verschwendung und der fairen Verteilung von Ressourcen arbeiten, einschliesslich der Lebensmittelversorgung und dabei insbesondere auf die Erzeugung und den Verzehr von Fleisch achten.
  • Den Boden und die Legitimation bereiten für Politiken zur Beeinflussung von Entscheidungen einzelner Bürger und Verbraucher in ihrem Verhalten und ihren Verbrauchsmustern mit dem Ziel, klimafreundliche Alternativen zu fördern.
  • Strategien für mutige und strukturverändernde Politiken entwerfen, Politiken, die Wirkung zeigen und zugleich den Politikern Wege eröffnen, dabei auch politisch zu überleben.
  • Brücken ziwschen Ländern, Bevölkerungsgruppen, wissenschafltichen Disziplinen, Politikfeldern und Wirtschaftssektoren usw. bauen, um so die Spannungen und Konflikte, die aus der vom Klimawandel erzeugten geoplitischen Dynamik erwachsen.
  • Die Geopolitik des Klimawandels tiefergehend analysieren und besser verstehen, einschliesslich zum Beispiel der Klimaverhandlungen, Veränderungen im Handel von Rohstoffen, Veränderungen in Abhängigkeiten und Machtverhältnissen, wirtschaftlicher Verwerfungen, und der Abschätzung der Folgen für und der Reaktionen von Staaten, die vom Export von Gas-, Öl oder Kohle abhängig sind. 
  • Die Nutzniesser des derzeitigen Systems und die Beharrungskräfte identifizieren und benennen, denn diese wehren sich gegen den angesichts der Klimakrise notwendigen Wandel und sabotieren bisweilen die erforderlichen politischen Schritte. Beispiele sind Kohle, Öl, fossiles Methangas, Diesel und  Verbrennungsmotoren ingesamt, oder Atomtechnologie
  • Politikoptionen und Strategien in positive, hoffnungsvolle Visionen oder Erzählungen einbetten, und dabei auf die Vorteile des Wandels und die vielen Gewinner einer Transformation zur Nachhaltigkeit abstellen. 
Finanzierung
Partner
Team
Dauer
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Projekt-ID
Schlüsselwörter
GTTS, GTTS2018, TTCSP, Think Tank, Think Tanks, UPenn, Klimawandel, globale Überhitzung, Anpassung, Sicherheit, Migration, internationale Zusammenarbeit, Regierungsführung, Entwicklung
Brüssel
Konvention, Animation, Moderation, Mainstreaming

Source URL: https://www.ecologic.eu/16074