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Die Umsetzung der EU-Anpassungsstrategie - Einblicke in die Praxis und Handlungsempfehlungen - ein interaktiver Policy-Workshop im Rahmen des BASE-Projekts

Veranstaltung
Datum
Ort
Brüssel, Belgien

Zum Ende der vierjährigen, interdisziplinären Zusammenarbeit und Forschung im Rahmen des BASE-Projekts fand in Brüssel ein interaktiver Tag zum Thema Klimaanpassung statt, zu dem Akteure zusammenkamen, die auf lokaler-, EU-Mitgliedsstaats- sowie auf EU-Ebene zum Thema Klimaanpassung arbeiten.

Der eintägige INTERACTIVE POLICY WORKSHOP zur Umsetzung der EU Anpassungsstrategie diente dem Austausch von Erfahrungen mit Klimaanpassungsmaßnahmen in Politik und Praxis in ganz Europa. 80 Teilnehmer nahmen an den Diskussionen und dem Erfahrungsaustausch zu unterschiedlichen Themen teil. Dazu gehörten unter anderem die Auswirkungen und Risiken, die der Klimawandel mit sich bringt, branchenspezifische Kosten des Klimawandels oder sozioökonomische Vorteile der Klimaanpassung und die damit verbundenen Implikationen für die Politik. Die Teilnehmenden analysierten die wichtigsten Beobachtungen und Erkenntnisse aus dem BASE-Projekt und prüften, wie diese bei der Umsetzung der EU Anpassungsstrategie eine Rolle spielen könnten. Auf Basis dieser Überlegungen entwickelten die Teilnehmer eine Reihe von Empfehlungen, die bei der Gestaltung des Formats der zukünftigen Strategie unterstützen sollen.

Bea Yordi von der EU Generaldirektion Klimapolitik und Marco Gemmer von der EU Generaldirektion Forschung und Innovation, leiteten den Tag mit einem Überblick zur EU-Anpassungsstrategie und ihrem Überprüfungsprozess ein. Sie stellten außerdem das BASE-Projekt im Kontext der Entwicklung der europäischen Forschungspolitik dar.

Eine Reihe europäischer Fallstudien zu lokalen Anstrengungen bei der Klimaanpassung war Gegenstand verschiedener 'ConverStations': Kleine interaktive Gruppenformate mit 6-8 Teilnehmern pro Tisch. Die Teilnehmer diskutierten die wichtigsten Herausforderungen und Chancen und tauschten Erfahrungen zu Best Practice Beispielen aus, vor allem aus den vorrangig wichtigen Bereichen Wasserwirtschaft, Städte und Landwirtschaft. Erkenntnisse aus den Fallstudien beinhalteten u.a. folgende Punkte:

  • Innovative Ansätze für Anpassung im ländlichen Raum (Alentejo, Portugal)
  • Landwirtschaftliche Flächen mit urbanen Vorteilen (Holstebro, Dänemark)
  • Indirekte Schäden von Überflutungen (Rotterdam, Niederlande)
  • Eignung von Gründächern für die urbane Klimaanpassung (Madrid, Spanien)
  • Partizipatorische Konzepte bei der Planung von der Klimaanpassung (Šumava Biosphere, Tschechien
  • Eine 'Erfolgsgeschichte' bei der Klimaanpassung entwickeln (Kopenhagen, Dänemark)
  • Lokale Aktivitäten mit regionalen Vorstellungen verbinden (Atlantikküste, Portugal)
  • Wissenschaft und Wahrnehmungen ländlicher Gemeinden zusammenführen (Doñana, Spanien)
  • Das wirtschaftliche Argument für städtische Anpassung an das steigende Hochwasserrisiko

In einer engagierten Einheit zu Werkzeugen für wirtschaftliche Bewertung und Finanzierung legten Claus Kondrup, EU Generaldirektion Klima und Michael Mullan, OECD, ein besonderes Augenmerk auf die Finanzierung der Anpassung in Europa und weltweit. Ad Jeuken, Deltares, stellte Erkenntnisse des BASE Projekts zur wirtschaftlichen Bewertung der Klimaanpassungsmassnahmen.

Das Haupt-Augenmerk des Workshops lag auf einer Reihe von Politikbeobachtungen, die sich im Rahmen der Forschung im BASE Projekt herausgebildet haben. Sie wurden von Duncan Russel, Universität Exeter, als Einleitung für die ganztägigen Diskussionen präsentiert. Die Politikbeobachtungen konzentrierten sich auf die drei Hauptziele der EU-Anpassungsstrategie (Förderung der Aktivitäten in den Mitgliedsstaaten; informierte Entscheidungsfindung; Förderung sektoraler Maßnahmen). Jede Beobachtung wurde in kleinen Gruppen diskutiert. Anschließend wurde Feedback mit dem Ziel eingeholt, die Themen oder spezifischen Empfehlungen zu identifizieren, die bei der Überprüfung der EU-Anpassungsstrategie Berücksichtigung finden sollte. Diese gemeinsame Ausarbeitung und Mitgestaltung von Politikempfehlungen während des Workshops zielte auch darauf ab, die Entwicklung der europäischen Anpassungspolitik direkt zu unterstützen.

BASE Policy Brief #4
Die im Workshop entstandenen Politikempfehlungen werden im Policy Brief "Key Policy Issues in implementing and evaluating the EU Adaptation Strategy" (Politische Schlüsselfragen bei der Durchführung und Auswertung der EU-Anpassungsstrategie) dargestellt. Dieser Policy Brief ist der letzte in dieser Reihe, die im Rahmen des BASE Projektes veröffentlicht wurden.

Die Empfehlungen sind entlang der drei Hauptziele der EU-Anpassungsstrategie strukturiert (Förderung der Aktivitäten in den Mitgliedsstaaten; informierte Entscheidungsfindung; Förderung sektoraler Maßnahmen). Sie sollen informieren und die Entwicklung der europäischen Anpassungspolitik auf verschiedenen Eebenen unterstützen. Die Empfehlungen sollen einen konstruktiven Beitrag für die Themen oder spezifischen Probleme liefern, die wesentlich für die praktische Umsetzung der EU-Anpassungsstrategie sind und die daher von der Europäischen Kommission bei der Überprüfung der Strategie Berücksichtigung finden sollten.

Diesen und vorherige BASE Policy Briefs stehen zum Download zur Verfügung.

Modellierung, sorgfältige Analyse von Fallstudien und enge Zusammenarbeit der beteiligten Akteure fördern die Entstehung ganzheitlicher und einheitlicher Anpassungspolitiken in Europa.

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Finanzierung
veranstaltet von
Partner
Team
Datum
Ort
Brüssel, Belgien
Sprache
Englisch
Participants
70
Projekt
Projekt-ID
Schlüsselwörter
Anpassung, Klimawandel, Nachhaltigkeit, Europa, Kosten-Nutzen-Analyse, Stakeholder-Beteiligung, Politik-Effektivität, Politikintegration, Wissenstransfer, Bottom-Up, Top-Down, Umwelt-Governance,
Europa, Leeds, UK, Südmährische Region, Tschechische Republik, Kalajoki, Finland, Ijsselmeer, Niederlande

Source URL: https://www.ecologic.eu/13944