Print

European Freshwater Ecosystem Assessment

Eine vergleichende Analyse von Gewässertypen, Zustand und Belastungen nach Wasserrahmenrichtlichtline und Flora-Fauna-Habitatrichtlinie

Publikation
Zitiervorschlag

ETC/ICM, 2015. European Freshwater Ecosystem Assessment: Cross-walk between the Water Framework Directive and Habitats Directive types, status and pressures, ETC/ICM Technical Report 2/2015, Magdeburg: European Topic Centre on inland, coastal and marine waters, 176 pp. plus Annexes.

Dieser Bericht untersucht die Möglichkeiten, die auf europäischer Ebene gesammelten Daten zur Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie (FFH-Richtlinie) über Gewässertypen, Habitate, Zustand, Belastungen und geplante Maßnahmen sinnvoll zu kombinieren. Dabei wurde auf die Information der WISE-Datenbank zur WRRL (EEA, 2012) sowie auf Daten der FFH-Berichterstattung (EC, 2007) zurückgegriffen. Dr. Eleftheria Kampa und Dr. Ulf Stein vom Ecologic Institut gehören zu den Autoren des Berichts. Der Bericht ist als Download verfügbar.

Die Ergebnisse dieses Berichtes bilden einen wichtigen Ausgangspunkt für die weitere Arbeit der EEA zu Süßwasser-Ökosystemen (Freshwater Ecosystem Assessment 2015). Außerdem können die Erkenntnisse für die zukünftige Überwachung von Zielen, des Status und von Trends verschiedener Fließ- und Stillgewässertypen auf EU-Ebene genutzt werden, beispielweise die Auswertung der Bewirtschaftungspläne nach Wasserrahmenrichtlinie sowie das Monitoring nach Artikel 17 FFH-Richtlinie. Der Bericht bildet eine wichtige Grundlage zur Diskussion von Möglichkeiten und Grenzen einer Harmonisierung der Monitoringprogramme nach WRRL und FFH-Richtlinie bezüglich Bewertungssysteme und Maßnahmen.

Viele nationale WRRL Gewässer-Typen ähneln sich und könnten, basierend auf Höhenlage, Größe und Geologie (und mittlere Tiefe für Seen), zu 20 Fließgewässerleittypen und 15 Stillgewässerleittypen zusammengefasst werden. Es gibt eine sinnvolle Übereinstimmung zwischen diesen WRRL-Leittypen, den WRRL Interkalibrierungs-Typen und den FFH Süßwasser-Lebensraumtypen. Ebenso gibt es Übereinstimmungen mit der EUNIS-Klassifizierung für Flüsse und Seen. Ausnahmen stellen zwei sehr breit definierte FFH-Lebensraumtypen, nämlich der Lebensraumtyp 3260 "Fließgewässer der planaren bis montanen Stufe" (LRT3260) und der Lebensraumtyp 3210 "Natürliche Flüsse Fennoskandiens" (LRT 3210), sowie einige sehr eng ge-fasste FFH- und EUNIS-Typen dar.

Der ökologische Status der aggregierten Leittypen von Fließgewässern und Seen ist am besten für silikatische Gewässer im Hochland und für mittle Lagen. Am schlechtesten ist der ökologische Status für kleine karbonatische Gewässer im Tiefland. Dieses Ergebnis entspricht auch der Auswertung der jeweiligen Intensität der Belastungen. Die großen und tiefen Seen weisen meist einen guten ökologischen Status auf, während die großen Flüsse überwiegend einen moderaten oder schlechteren Status haben.

Eine Betrachtung der biogeographischen Regionen zeigt, dass Gewässer in den alpinen und borealen Zonen Europas in einem besseren ökologischen Zustand sind und zudem weniger Belastungen ausgesetzt sind als Gewässer in anderen Regionen. Der ökologische Status ist in Gewässern, die zum Natura 2000 Netzwerk gehören, besser als in allen anderen Gewässern. Das gilt für Fließgewässer Stillgewässer gleichermaßen.

Für vergleichbare Gewässer-Leittypen erweisen sich der ökologische Zustand und die Belastungen von Wasserkörpern nach WRRL als weitgehend konsistent mit dem gemeldeten Erhaltungszustand und den Gefährdungsursachen der Lebensraumtypen nach FFH-Richtlinie. Unstimmigkeiten und Diskrepanzen in der Bewertung sind vorrangig durch inkompatible Typen/Lebensraumtypen und/oder nicht vergleichbare Untersuchungssysteme bedingt.

Verschiedene Maßnahmen mit Synergien für Gewässerentwicklung und Naturschutz werden vorgestellt, wie z.B. der Rückbau von Fischwanderhindernissen und die Renaturierung von Flussauen und Uferbereichen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab Habitate wiederherzustellen, die Biodiversität zu fördern, den natürlichen Wasserrückhalt zu verbessern, sowie die Belastungen auf Fließgewässer und stromabwärts gelegenen Seen und Küstengewässern zu reduzieren

Mehr Inhalte aus diesem Projekt

Sprache
Englisch
Autorenschaft
Anne Lyche Solheim (NIVA)
Jonas Persson (NIVA)
Kari Austnes (NIVA)
Jannicke Moe (NIVA)
Janos Feher
Sandra Poikane (Joint Research Centre)
Peter Kristensen (European Environment Agency)
Finanzierung
Veröffentlicht in
ETC/ICM Technical Report
Jahr
Umfang
176 S.
ISBN
978-3-944280-52-3
Projekt
Projekt-ID
Inhaltsverzeichnis
Schlüsselwörter
Wasserrahmenrichtline, FFH-Richtline, Natura 2000
Schweden, Deutschland, Ungarn, Großbritannien, Frankreich, Dänemark, Europa
Fallstudie

Source URL: https://www.ecologic.eu/12451