Verbesserte Governance von Trockenheit in europäischen Regionen - DROP Feldforschung
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- Bretagne, Flandern, Somerset, Twente, Zwolle, Eifel-Rur,
Zwischen September und November 2013 nahmen Mitarbeiter des Ecologic Instituts an fünf Forschungsreisen in ebenso viele Regionen Nordwest-Europas teil. Dort untersuchten sie die jeweiligen regionalen Governance-Rahmen in Bezug auf Trockenheit. Das Forschungsteam setzt sich aus dem Ecologic Institut und vier weiteren Forschungsinstituten zusammen und nutzt für die Stakeholder-Interviews ein Werkzeug für die Evaluierung von Governance, das eigens für die Forschung zu Trockenheit angepasst wurde. Dieses Governance Assessment Tool steht als Download zur Verfügung.
Obwohl Trockenheit selten im nördlichen Europa auftritt, sagen Klimaprognosen wachsende Auswirkungen voraus, mit bedeutenden Folgen für Agrarwirtschaft, Trinkwassergewinnung und Umwelt. Neben praktischen Maßnahmen werden gute Governance und eine richtige Implementierung als wesentlich gesehen, um eine erfolgreiche Anpassung an Trockenheit und die Minderung künftiger negativen Folgen zu gewährleisten.
Das Interreg-Projekt DROP verfolgt einen holistischen Ansatz in der Bekämpfung von Trockenheit, einerseits durch die Implementierung von praktischen Maßnahmen, die die Widerstandsfähigkeit in sechs Regionen verbessert, andererseits durch die Arbeit an verbesserte Governance-Regime in ebendiesen Regionen.
Spezielles "Trockenheits"-Werkzeug für Governance-Evaluierung
Rodrigo Vidaurre, Jenny Tröltzsch und Ulf Stein vom Ecologic Institut nahmen an den Feldbesuchen des Governance Teams des DROP-Projekts teil. Dieses Team, in dem neben Ecologic Institut vier weitere Forschungsinstitute vertreten sind, wendet in Interviews mit Stakeholdern ein Werkzeug für die Evaluierung von Governance (Governance Assessment Tool [pdf, 1MB, Englisch] an, das eigens für die Arbeit mit Trockenheit angepasst wurde. Die zu untersuchenden Probleme und die Governance-Kontexte unterscheiden sich stark in den analysierten Regionen.
Wechselwirkung zwischen Mehrzweckstaudamm und Wasserpegeln - Bretagne
In der Bretagne im Nordwesten Frankreichs liegt der Schwerpunkt der Analyse auf der Wechselwirkungen zwischen dem Mehrzweck-Staudamm "Arzal", der sowohl für Trinkwassergewinnung wie auch für den Hochwasserschutz benutzt wird und den Wasserpegeln im Einzugsgebiet des Flusses "Vilaine", in dem empfindliche Feuchtgebiete liegen.
Trockenheit in der Agrarwirtschaft - Flandern
Während eines Besuchs in Flandern wurde mithilfe von Stakeholder-Interviews der Governance-Kontext für diese ganze belgische Region analysiert, mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Auswirkungen der Trockenheit auf die Agrarwirtschaft.
Ausgleich zwischen Hochwasserschutz und Trockenheitsbekämpfung - Somerset
Das Somerset County Council empfing das Governance Team in der Somerset-Region, im Südwesten Großbrittaniens gelegen, wo die Analyse sich den Wasserpegeln in Mooren und dem Ausgleich zwischen Entwässerung für Hochwasserschutz und Wassererhalt für die Trockenheitsbekämpfung widmete.
Interaktion zwischen Naturschutzmaßnahmen und Wassermanagement - Twente
Der Besuch der Twente-Region in den Niederlanden hatte als zentrales Thema die Interaktion zwischen Naturschutzmaßnahmen und dem generellen Wassermanagement der Region, während in der benachbarten Zwolle-Region die Analyse auf den Entwicklungs- und Implementierungsprozess einer neuen Bewässerungspolitik abzielte.
Konnektivität regionaler Trinkwasserstaudämme - Eifel-Rur
Im Dezember 2013 wird das Governance Team die letzte zu untersuchende Region besuchen, die Eifel-Rur-Region in Nordrhein-Westphalen. Hier wird die Analyse ihren Schwerpunkt in der Konnektivität der regionalen Trinkwasserstaudämmen haben.
Ergebnisse: diagnostische Berichte, Roadmaps und praktische Maßnahmen
In der ersten Hälfte von 2014 wird das Governance Team diese 6 Studienregionen ein weiteres Mal besuchen, um die Befunde der ersten Runde zu überprüfen und feiner zu bestimmen. Die Endergebnisse beider Besuchsreihen werden diagnostische Berichte sein und "Roadmaps", die in jeder Region die Barrieren und Engpässe der regionalen Governance ausmachen. Die Praxispartner des DROP-Projekts implementieren ihrerseits konkrete Maßnahmen zum Schutz vor Trockenheit. Eine Zusammenfassung dieser Vorhaben [Englisch] die vom Bau neuer Infrastruktur bis zu komplexen Simulationsmodellen reichen steht online zur Verfügung.