Quality Requirements for Sustainability Evaluations
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Anneke von Raggamby, Frieder Rubik, Doris Knoblauch, Rebecca Stecker 2012: "Quality Requirements for Sustainability Evaluations", in: Frieder Rubik Anneke von Raggamby (ed.): Sustainable Development, Evaluation And Policy-Making. Theory, Practise and Quality Assurance. [Evaluating Sustainable Development series. Cheltenham: Edward Elgar Publishing Ltd., 209-240.
Standards für Evaluationen oder Folgenabschätzungen berücksichtigen Nachhaltigkeitsaspekte oftmals gar nicht oder nicht ausreichend. Dieser Aufsatz zeigt auf, welche Herausforderungen Nachhaltigkeitsevaluationen mit sich bringen und an welchen Stellen bestehende Evaluationsstandards ergänzt werden sollten.
Das Konzept der Nachhaltigkeit im komplex und bringt daher gewisse Herausforderungen mit sich. Dies gilt auch für den wachsenden Bereich der Evaluationen. Sechs Punkte wurden identifiziert, die aus Nachhaltigkeitsperspektive bei Evaluationen mehr berücksichtigt werden sollten:
- Ganzheitlicher Ansatz: Nachhaltigkeit beinhaltet nicht nur verschiedene Säulen (Umwelt, Wirtschaft, Soziales), sondern auch die gedankliche Verknüpfung verschiedener Ebenen (von global bis lokal) und verschiedener Generationen.
- Langzeitperspektive: Die Zukunft ist trotz Modellierungen oftmals schwer vorauszusehen. Es ist daher eine besondere Herausforderung, in Evaluationen eine angemessene Langzeitperspektive zu berücksichtigen.
- Verteilungsgerechtigkeit: Die Verteilung sowohl positiver als auch negativer Auswirkungen auf verschiedene soziale Gruppen ist eine Herausforderung und schwer bis gar nicht zu quantifizieren. Nachhaltigkeitsevaluationen sollten deshalb qualitative Überlegungen zur Verteilungsgerechtigkeit beinhalten.
- Partizipation: Beteiligung ist bereits ein Ziel an sich, wenn es um nachhaltige Entwicklung geht. Partizipationsprozesse können jedoch auch dazu beitragen, dass Feedback-Schleifen konstruktiv genutzt werden können.
- Informationsproblem: Eine besondere Herausforderung ist die Frage, wie in Evaluationen mit Nicht-Wissen umgegangen wird. Das Informationsproblem wird besonders bei Nachhaltigkeitsevaluationen virulent, weil diese sowohl eine holistische, als auch eine Langzeitperspektive einnehmen sollten.
- Methodenwahl: Die Auswahl der Methode, insbesondere der Quantifizierungsmethode, beeinflusst oftmals die Evaluationsergebnisse. Nicht alle Auswirkungen können quantifiziert werden. Die Methodenwahl sollte daher nicht nur begründet, sondern auch kritisch reflektiert werden.