Die Finanz- und Wirtschaftskrise, die Deutschland seit dem September 2008 durchlebt, wirft ein neues Licht auf das Für und Wider von Wirtschaftswachstum und die Methoden, Wirtschaftswachstum zu messen. Einige Indikatoren legen nahe, dass das Schlimmste überwunden scheint, an anderer Stelle wird dagegen erst jetzt das volle Ausmaß der Krise deutlich. Benjamin Görlach, Senior Fellow am Ecologic Institute, stellt in der "Berliner Republik" 2/2010 die Frage, wie genau die Krise sich in verschiedenen Wohlfahrtsindikatoren niederschlägt, wieso nach wie vor das BIP als wichtigster Wohlfahrtsindikator herangezogen wird und welche Perspektiven sich für alternative Indikatoren bieten.

Zunächst blickt der Autor auf die direkten Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise zurück: Was bedeutet ein fünfprozentiger Rückgang der wirtschaftlichen Aktivität im Jahr 2009 für die meisten Deutschen? Geht es uns tatsächlich um fünf Prozent schlechter als 2008? Welche Auswirkungen hat dieser Rückgang z. B. auf das Glücksempfinden und auf Nachhaltigkeits- und Klimaziele?

Anhand dieser Fragen wird der Nutzen des BIP als Wohlfahrtsindikator diskutiert. Weiterhin wird der Stand der Forschung zu alternativen Indikatoren dargestellt, um anschließend zu fragen, wieso diese das BIP trotz seiner offensichtlichen Mängel noch nicht abgelöst haben, und wie die Aussichten für eine Änderung der Perspektive sind.

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