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Neue Wege in der internationalen Umweltpolitik

Maria Ivanova
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Neue Wege in der internationalen Umweltpolitik

Veranstaltung
Datum
Ort
Berlin, Deutschland
Aktive Rolle
Stephan Contius

Die Struktur und Effektivität gegenwärtiger internationaler Umweltpolitik sowie Möglichkeiten, diese zu stärken, standen im Mittelpunktes des Dinner Dialogs mit Maria H. Ivanova, Direktorin des Global Environmental Governance Projektes an der Yale Universität. Die Diskussion begann mit einer Bewertung der Leistungen von UNEP und konzentrierte sich dann auf Möglichkeiten zur Reformierung und Stärkung der gegenwärtigen Strukturen in der internationalen Umweltpolitik. Der Dinner Dialog fand am 23. August 2004 in Berlin statt.

Maria H. Ivanova ist ausgewiesene Expertin der internationalen Umweltpolitik und Autorin zahlreicher Publikationen auf diesem Gebiet. Während des Dinner Dialogs erläuterte Maria H. Ivanova die aktuellen Entwicklungen bei UNEP und kam zu den folgenden Schlussfolgerungen:

  • UNEP erbringt gute Leistungen bei der Verbreitung von Umweltinformationen;
  • Bei der Koordinierung von internationaler Umweltpolitik ist UNEP nicht effizient genug;
  • UNEP war Katalysator für die Entwicklung von einigen Bereichen der internationalen Umweltpolitik, insbesondere in den Gebieten der Chemikalienpolitik und des Meeresschutzes;
  • Im Bereich der technischen Zusammenarbeit hat UNEP Defizite.

Mit der Schlussfolgerung, dass das bestehende System unzureichend ist, erläuterte Maria H. Ivanova vier mögliche Ansätze für Verbesserungen: Die Erhaltung des Status Quo, die Stärkung des bestehenden Systems, die Reform der derzeitigen Institutionen sowie die radikale Reform der gesamten Struktur in der internationalen Politik.

Stephan Contius, Regierungsdirektor im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, eröffnete die Diskussion, in der folgende Aspekte zur Sprache kamen:

  • Aufgaben und Funktion der UNEP und anderer internationaler Umweltinstitutionen sowie ihrer Koordinierung untereinander;
  • der Stand der internationalen Diskussion, der die Standpunkte und Interessen von Schlüsselnationen wie den USA mit einschließt;
  • die wichtigsten inhaltlichen Herausforderungen der internationalen Umweltpolitik;
  • Das Cartagena Reformpaket und die französisch Initiative, UNEP zu einer UNEO aufzuwerten.

In diesem Zusammenhang wurde hervorgehoben, dass die derzeitige Zersplitterung der Struktur in der internationalen Umweltpolitik einer gründlichen Überarbeitung bedarf. Eine UNEO als einflußreiche Institution, die in der Lage ist, mit anderen mächtigen Gegenspielern auf gleicher Ebene zu diskutieren und zu verhandeln, könnte ein wichtiges Gegenmittel sein.

Dieser Ecologic Dinner Dialog wurde von der Heinrich Böll Stiftung unterstützt.

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Stephan Contius
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Berlin, Deutschland
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